Methoden und Theorie zum Inneren Kind
Was ist das Innere Kind?
In jedem erwachsenen Menschen sind Persönlichkeitsteile aktiv, die aus der Kindheit stammen. Solche sogenannten "Innere Kinder" können in unterschiedlichen Altersstufen entstanden sein. Sie bewahren nicht nur die Erinnerung an prägende positive und negative Erlebnisse der Kindheit, sondern vor allem die daraus entstandenen Gefühle, Denk- und Verhaltensroutinen.
Außerdem werden diese kindlichen Erfahrungen und Lebensgewohnheiten in einem Gehirnteil gespeichert, der deutlich älter und durchsetzungsstärker ist, als der erwachsene Verstand. Deshalb sind alle Erkenntnisse, Überzeugungen und Reaktionsmuster der frühesten Lebensjahre Teil des Unterbewusstseins und mit dem bewussten Willen nur schwer zu erfassen und zu steuern.
Überaktive oder verdrängte Innere Kinder
Idealerweise sollte der bewusst handelnde Innere Erwachsene jederzeit in einem guten Kontakt mit seinem Inneren Kind sein, um die von dort aufsteigenden Impulse aufmerksam wahrnehmen und situationsangemessen umsetzen zu können. Wenn sich der erwachsene Anteil und die kindlichen Anteile in einer gesunden Balance befinden, fühlt sich ein Mensch als eine lebhafte, souveräne, authentische Persönlichkeit.
Doch sehr häufig übernehmen die kindlichen Anteile unbemerkt die Steuerung der Gedanken, Gefühle und Handlungen in einem Menschen. Entsprechend emotional, unreif und überfordert wird dann sein Denken und Handeln. Das Innere Kind ist überaktiv und viel zu präsent.
Genauso oft kommt es vor, dass der Innere Erwachsene die kindlichen Anteile in sich teilweise oder gänzlich ablehnt und verdrängt. Solche Menschen erscheinen übertrieben vernünftig, kontrolliert, starr und unecht. Ihnen fehlt die Emotionalität und Unbeschwertheit, die die kindlichen Anteile auszeichnen.
Wie gelingt die Heilung des Inneren Kindes?
In der Arbeit mit dem Inneren Kind geht es nicht darum, sich vollständig und für immer von einer meist schmerzvollen Vergangenheit zu verabschieden, um endlich ein freier Mensch zu werden. Denn die Vergangenheit lässt sich nicht ändern. Sie ist und bleibt vorbei.
Aber die dort entstandenen Denk-, Gefühls-, und Verhaltensmuster lassen sich jederzeit korrigieren. Allerdings nicht durch das Erlernen einer zwanghaft positiven Denkweise.
Nachhaltig wirksame Veränderungen gelingen erst, wenn die meist unbewussten Abwehr- und Steuerprogramme der Kindheit ans Licht geholt werden und die dahinter verborgenen, echten Gefühle wieder gefühlt werden.
In der Inneren Kind Arbeit begibt man sich auf eine faszinierende Reise, um die Vielschichtigkeit der eigenen Persönlichkeit neu zu entdecken und die verdrängten Ecken und Kanten des eigenen Charakters wieder selbst-bewusst schätzen zu lernen.
Literaturempfehlung zum Inneren Kind
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